Formen, Farben, Größen, Mengen und Zahlen gehören zu unserem Alltag. Ihre Kenntnis ermöglicht es uns, ein möglichst selbständiges Leben zu führen und sich in der Umwelt zu orientieren (z.B. mit Verkehrszeichen, Hausnummern oder Buslinien) und zu handeln (z.B. beim Einkaufen). Für uns ist es daher wichtig, die Schüler und Schülerinnen in Abhängigkeit von ihren individuellen Fähig- und Fertigkeiten in diesem Bereich zu fördern.
Wie findet der Unterricht im Fach Rechnen statt?
Rechnen ist in unserem Stundenplan in der Regel mit zwei Unterrichtsblöcken verankert. In diesen Stunden werden individuelle Aufgabenstellungen bearbeitet. Hinzu kommen die Übungen im Rahmen der Wochenplanarbeit. Außerdem werden viele Unterrichtsinhalte aus dem Bereich Rechnen in Lernvorhaben oder Fachorientierten Lehrgängen praktisch angewendet und so vertieft. Wir vermitteln Inhalte aus dem Bereich Rechnen also nicht abstrakt und losgelöst vom Alltag, sondern immer in Verbindung mit der Lebensumwelt der Schüler und Schülerinnen. Der Unterricht findet mit konkreten Materialien und altersangemessen statt. So beschäftigen sich z.B. die Schüler und Schülerinnen der Unterstufe eher spielerisch mit den Unterrichtsinhalten.
Inhalte des Rechenunterrichtes
Rechnen ist in unserer Schulform nicht nur das reine Lösen von Rechenaufgaben! Vor diesem Inhalt des Rechenunterrichtes ist es notwendig, vielfältige andere Grundkenntnisse zu erwerben. So sollen die Schüler und Schülerinnen beispielsweise
- Farben, Formen und Größenunterschiede wahrnehmen und so die Fähigkeit entwickeln, Mengen zu bilden (z.B. beim Einsortieren von Messern und Gabeln in den Besteckkasten),
- Zeitabläufe erfahren (z.B. den Tagesablauf mit Hilfe des Stundenplans erfassen),
- Eins-zu-Eins-Zuordnungen vornehmen (z.B. beim Tisch decken),
- die Begriffe „mehr“ oder „weniger“ kennen lernen und so eine Vorstellung von der Mächtigkeit einer Menge entwickeln,
- das Abzählen üben und dabei auch die Zahlenreihe einüben (z.B. beim Abzählen der anwesenden Schüler und Schülerinnen für die Bestellung des Mittagessens),
- Zahlen kennen lernen und sie mit der dazu gehörenden Menge in Verbindung bringen,
- kleine Mengen simultan erfassen, um nicht abzählen zu müssen und z.B. ein Würfelspiel spielen zu können.
Danach geht es – natürlich unter Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten – weiter mit
- dem Rechnen im engeren Sinne (also Einführung der Addition und der Subtraktion, Erweiterung des Zahlenraums, Einführung von Multiplikation und Division),
- dem Umgang mit Maßen und Gewichte (z.B. beim Abwiegen von Zutaten im Hauswirtschaftsunterricht oder beim Abmessen von Werkstücken im Werkunterricht),
- dem Umgang mit Geld (z.B. beim Einkauf),
- dem Umgang mit Zeit (z.B. beim Führen von Kalendern, beim Erlesen von Fahrplänen).
Egal welche Fähigkeiten und Fertigkeiten ein Schüler oder eine Schülerin im Bereich Rechnen erwirbt: Jeder Erfolg – sei er zunächst auch noch so klein – ist ein Schritt in die Selbständigkeit.