Am heilpädagogischen Voltigieren nehmen alle Schüler*innen, die im letzten Primarstufenjahr unterrichtet werden, und eine AG der S-Stufe, teil. Sie fahren mit einer/einem Lehrer*in an einem Tag in der Woche zum Reiterhof Schulte -Schedding in Herten.
Edy (das Therapiepferd) wartet bei der Ankunft auf die Schüler und nimmt jedes Kind unvoreingenommen an. Vertrauensvoll senkt Edy seinen Kopf, damit die Schüler*innen ihn besser streicheln können.
Er motiviert durch seine freundliche und ruhige Art die Kinder, fördert beim Voltigieren die Beweglichkeit, das Gleichgewicht und die Koordination.
Viel wichtiger ist aber oftmals, der emotionale Kontakt und die Vertrauensbildung zu dem großen Tier. Das freundliche Wesen des Therapiepferdes löst ungeahnte Emotionen. So steht kuscheln, streicheln und zum Abschluss dem Pferd ein Möhrchen geben ganz hoch im Kurs. Motorisch unruhige Kinder finden auf dem Pferderücken zur Ruhe. Kinder, die sonst körperlichen Kontakt meiden genießen die Berührung durch das Pferd.
Sich selbst realistisch einzuschätzen gelingt bei den vielen Voltigierübungen immer besser – schon bald können viele Schüler sagen, in welcher Gangart sie auf dem Pferd knien, liegen oder stehen möchten, oder ob sie lieber eines der vielen Spiele auf und rund ums Pferd spielen möchten. HPV fördert nicht nur Motorik und Gleichgewicht, auch pädagogische, psychotherapeutische, rehabilitative und soziointegrative Förderaspekte kommen nicht zu kurz.
Heilpädagogisches Voltigieren wird seit dem Schuljahr 1999/2000 von Petra Steimann (Förderschullehrerin mit den Zusatzqualifikationen für das heilpädagogische Voltigieren und für körperorientierte Psychotherapie am Pferd) an unserer Schule angeboten. In den ersten Jahren auf ihrem Haflinger Max, der nun seinen Ruhestand genießt und seit 2012 auf ihrem Freiberger Edy.
