Was ist eigentlich unter dem Aktionstag der Oberstufen zu verstehen?
Der Aktionstag findet wöchentlich jeweils am Freitag statt. An diesem Tag werden die Klassenverbände aufgelöst und die Schülerinnen und Schüler arbeiten klassenübergreifend in speziellen Aktionstagsgruppen an verschiedenen Inhalten. Die Arbeit in den Gruppen beginnt um 9.00 Uhr und endet um 12.50 Uhr.
Warum gibt es den Aktionstag und seit wann gibt es ihn?
Den Aktionstag in der Oberstufe gibt es inzwischen seit 10 Jahren. In seinen Intentionen unterlag er in dieser Zeit einer ständigen Fortentwicklung.
Ursprünglich eingerichtet worden ist er vor allem, „um die Schülerinnen und Schüler durch gezielte Angebote über einen ganzen Schultag hinweg
individueller fördern zu können.“
Folgende konzeptionelle Überlegungen sprachen damals dafür:
- verbesserte Nutzung der Ressourcen der Lehrer
- Schüler individueller in ihren Interessen, Fähig- und Fertigkeiten berücksichtigen und fördern
- Neue Lernangebote/ neue Gruppenzusammensetzung führen zu einer erhöhten Motivation bei SchülerInnen und LehrerInnen
- klassenübergreifende Sicht auf Schüler
- Möglichkeit zur Homogenisierung von Lerngruppen
- Förderung und Festigung sozialer Kontakte innerhalb der Stufe
- intensive Arbeitsphasen/intensive Auseinandersetzung mit einem Thema
- Vorbereitung der Schüler auf die Arbeitsweise in der Berufspraxisstufe (klassenübergreifende Projekttagsgruppen)
Wie sieht der Aktionstag in seiner aktuellen Form aus?
Im Sommer 2011 hat die Oberstufe damit begonnen - in einem bis heute währenden Prozess - ein Stufenprofil zu entwickeln. Danach besteht der inhaltlichen Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit in der Oberstufe in der „Identitätsfindung“ ihrer Schülerinnen und Schüler.
Die Angebote des Aktionstages sollen zur Identitätsentwicklung der SchülerInnen beitragen. Alle SchülerInnen sollen die Angebote jährlich wechseln, d.h. im Laufe der Oberstufenzeit in der Regel an drei Angeboten teilnehmen. Die Schülerzuordnung zu den Gruppen erfolgt nicht etwa wie bei AGs durch die eigene Wahl der Schüler, sondern aufgrund der Ermittlung des persönlichen Förderbedarfes durch die Klassenteams.
Es wurde ein „Themenpool“ gebildet, aus dem die Gruppenangebote entsprechend der festgestellten Förderbedarfe jährlich zusammengestellt werden:
- Deeskalationstraining (bzw. Sozialkompetenztraining), Neue Medien,
- Sport & Gesundheit, Theater (Tanz & Musik), Mädchengruppe, Fahrradführerschein, Wald (Erlebnispädagogik & Arbeit), Werken (Holz), Literaturclub, Technik,
- Kreative Projekte
Darüber hinaus gibt es wechselnd folgende Angebote für schwerstbehinderte Schüler am Aktionstag:
- Motorik, „Basales Theater“, Kommunikation und Wahrnehmung
Mit diesem Pool wurde im Schuljahr 2012/13 gestartet.
- Bei vier Klassen in der Oberstufe nehmen 10 Lehrer am Aktionstag teil und es gibt fünf Gruppen.
- Bei fünf Klassen in der Oberstufe nehmen 12 Lehrer am Aktionstag teil und es gibt sechs Gruppen.
Im laufenden Schuljahr gibt es sogar 7 Gruppen: Sozialkompetenztraining, Literaturclub, Sport & Gesundheit, Fahrradführerschein, Wald, Werken/kreative Projekte und Wahrnehmung.
Die Arbeit nach der neuen konzeptionellen Ausrichtung hat sich bisher bewährt, sie wird aber laufend einer Reflexion unterzogen.