Sammeln für die Gastkirche
In der BPS4 kam die Frage eines Schülers auf: „ Soll man obdachlosen Menschen Geld in ihre Sammelbüchse geben- Ja oder Nein?“.Diese interessante Frage war der Auslöser für die B4 sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen.
Dabei haben wir erfahren, dass es einen Unterschied gibt, zwischen Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit. Es gibt viel mehr Menschen die keine offizielle Bleibe mehr haben und bei Freunden oder Bekannten übernachten als wir dachten. Wohnungslose Menschen achten auf ihre Körperhygiene, gehen zur Arbeit, Uni und oder Schule und man erkennt sie nicht an ihrem Äußeren. Sie haben Ihre Wohnung durch finanzielle Miseren oder Katastrophen ( z.B. ein Feuer) verloren.
Obdachlose Menschen entscheiden sich bewusst dazu „auf der Strasse“ zu leben, weil sie z.B. negative Erfahrungen in Sammelunterkünften gemacht haben oder aufgrund einer psychischen Störung sich nicht in Räumen aufhalten können. Diese Gruppe an Menschen erleben die extremen negativen Konsequenzen ( keine Privatsphäre, keine Körperhygiene, Isolation, Kälte…) dabei täglich. Ein dazukommender Suchtfaktor wie Alkohol/ Drogen verschärft ihre Situation, da in Notunterkünften nicht konsumiert werden darf. Auch Tiere dürfen dort nicht mit hinein, so dass die Menschen aus Liebe zu Ihrem Tier auch „draussen“ bleiben.
Auch in Recklinghausen haben wir bei einem Spaziergang Obdachlose Menschen gesehen. In Gesprächen mit Pastor Ernsting der Gastkirche und Markus Just von der Diakonie haben wir erfahren, dass es verschiedene Hilfestellungen in Form von Begleitungen zum Amt, Wohnungssuche, Möglichkeiten für die Körperhygiene und Mahlzeiten gegen kleinen Beitrag gibt. Am wichtigsten ist aber das Gespräch im sozialen Miteinander. Nicht gesehen oder ignoriert zu werden erleben Obdachlose Menschen als sehr große Belastung.
Die B4 hat beschlossen auf zwei Ebenen zu helfen. Zum einem haben wir haltbare Lebensmittel und Pflegeprodukte in der gesamten BPS gesammelt und als Spende zur Gastkirche gebracht. Zum anderen haben wir beschlossen, dass in der Begegnung mit Wohnungs-Obdachlosen Menschen ein freundliches Lächeln oder ein „Hallo“ für uns selbstverständlicher wird. Wir wollen nicht länger diese Menschen übersehen.